Höhepunkt des Geschichtsprofils: Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Knapp 100 Schüler des neunten Jahrgangs, 27 baldige Abiturienten des Geschichtsprofils und 6 Lehrkräfte stapfen durch zwei Metalltore. Der Himmel ist bedeckt, wir befinden uns südöstlich von Hamburg auf 50 Hektar KZ-Gedenkstättengelände in Neuengamme. Es ist Ende November und wir, das gesellschaftswissenschaftliche Profil, beenden unsere zweiwöchige Projektarbeit zum Thema Konzentrationslager Neuengamme.
Das Ziel der Projektarbeit ist eine Schülerführung für Mittelstufenschüler durch die Gedenkstätte und wird alljährlich von den Profillehrern der GW-Klassen im 13. Jahrgang geleitet.

Im Vorfeld hatte das Geschichtsprofil die Möglichkeit, auf einer zweitägigen Exkursion nach Neuengamme das Gelände und die Gedenkstätte kennenzulernen. Zuerst dachten wir, dass diese zwei Tage viel zu lang wären, um sich bloß über das Gelände und die Ausstellung führen zu lassen. Als wir dann dort waren, wurden wir überrascht, wie uns die Zeit förmlich durch die Hände lief, besonders, als wir im Archiv und in den Ausstellungen unsere eigenen Führungen erstellen sollten. Vielen fiel es schwer, sich zu entscheiden, was genau sie in ihre themengebundenen Führungen integrieren wollten und was nicht – die Informationsfülle war einfach überwältigend. Doch nach einem Dreivierteltag im Archiv, ausgiebigem Stöbern in den Ausstellungshäusern und ungefähr 50 Kopien pro Person schafften es alle Gruppen, zu ihrem spezifischen Themenfeld einen Vortrag zu erstellen.

Im neunten Jahrgang wurde dann untereinander abgestimmt, wen welches von sechs Unterthemen interessierte. Dieses Jahr wurden beispielsweise „Kunst“, „Kinder, Jugendliche und medizinische Versuche“ oder „Die Stadt Hamburg“ für die Laufgruppen angeboten. Und so konnten die Mittelstufler am Präsentationstag in ca. zwei Stunden Führung einen ersten Eindruck von der Gedenkstätte und dem Leben im Konzentrationslager Neuengamme bekommen, um danach mit eigenen „Forscherfragen“ auf eigene Faust in den Ausstellungen zu recherchieren.

Das anschließende Feedback der Neuntklässler für die Guide-Gruppen war durchweg positiv, auch wenn bei einigen das zu frische Wetter und das lange Stehen (wie es bei Führungen leider üblich ist) nicht so beliebt waren. Zum Ende der anberaumten Exkursionszeit hatten einige Gruppen noch Zeit, länger über spezielle Themen zu diskutieren und detaillierte Fragen zu stellen.

Abschließend muss gesagt werden, dass dieses Projekt voller praktischer Arbeit einen Höhepunkt unserer Oberstufenzeit im Geschichtsprofil darstellte und ohne Frage von den nach uns kommenden GW-Generationen und ihren Lehrern weitergeführt werden sollte. Und abgesehen von der Relevanz einer gesunden Erinnerungskultur und dem Umgang mit deutscher Geschichte: Es ist eine tolle Erfahrung, einmal selbst ein Tour-Guide zu sein, als Experte vor der passenden Kulisse Wissen weitergeben zu können.
Alle Beteiligten haben Erfahrungen und (Er)Kenntnisse mitgenommen, ob historischer, ethischer oder gesellschaftskritischer Art, und wir wünschen allen nachfolgenden Jahrgängen ebenso viel Spaß und Erfolg bei ihren Projektarbeiten!

Für die 13d,
Carolin Dominka


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