La Réunion: Ein erstes Fazit

Das Leben auf La Réunion und in Hamburg – Ein kleiner Kulturvergleich

Während unserer Zeit auf La Réunion wurden uns doch so einige Unterschiede deutlich. Schon bei der ersten Begegnung begrüssten wir uns mit «la bise» (Küsschen rechts, Küsschen links), während sich die Jugendlichen in Deutschland eher umarmen.
Ausserdem mussten wir für die Tagesausflüge erstmal eine Weile mit dem Bus Serpentinen hinunter fahren, denn unsere Partnerschule liegt etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel. Öffentliche Busse sind kleiner als in Hamburg, und um diese zum Halten zu bringen, klatscht man zweimal in die Hände, im Gegensatz zu Deutschland, wo es dafür eine andere gute Erfindung gibt – den Drückknopf!
Die Häuser sind hier meistens kleiner und es ist kein ‘richtiger’ Eingangsbereich vorhanden. Das Badezimmer, so wie man es aus Deutschland kennt, ist hier in zwei Räume aufgeteilt: WC und Dusche mit Waschbecken. Allgemein sind die Häuser süss und gemütlich gestaltet, aber leider gibt es sehr viele Insekten und kleine Ameisen, vor allem im Badezimmer. Haustiere zu halten ist auf der Insel üblicher als bei uns in Deutschland. Oft sind es Vögel, Fische und Hunde, wobei die Hunde, meist angeleint, im Garten gehalten werden.
Das Abendessen wird meist spät serviert und besteht oft wie auch das Mittagessen aus Reis. Das  Frühstück fällt eher sparsam aus. Während des Essens und oft auch den ganzen Tag läuft hier der Fernseher.
Die Preise im Supermarkt sind sehr hoch, dennoch gibt man gerne etwas ab. So machte z.B. eine Coladose solange die Runde, bis sie so gut wie leer wieder bei ihrem Besitzer ankam, was dieser aber völlig normal fand.
Manche Dinge waren für uns also eher gewöhnungsbedürftig, andere hingegen, wie z.B. das Teilen, haben uns so gut gefallen, dass wir sie direkt übernommen haben.

Nachdem wir nun ausserdem zwei Wochen in der französischen Schule verbracht haben, sind uns auch dort einige Unterschiede aufgefallen:
Es beginnt schon damit, wie die Schüler zur Schule fahren. Statt eines einzigen Busses gibt es sehr viele unterschiedliche Schulbusse, da die Schüler aus vielen verschiedenen Orten der Insel kommen.  Das führt dazu, dass man sich nach Schulschluss erstmal orientieren muss, um auch ja nicht in den falschen Bus zu steigen.
Betrachtet man das Schulgebäude, dann fällt einem als Allererstes das imposante Tor vor der Schule auf. Dieses wird auch nur während der Pause geöffnet und dient dazu zu kontrollieren, ob die Schüler zu spät kommen und es soll sie davon abhalten, das Schulgebäude vor Ende der Schulstunde zu verlassen.
Auch das Schulsystem ist anders. Zum einen sind die Schultage länger und es gibt auch Unterricht am Samstag. Zum anderen sind auch die Schulstunden selbst 10 Minuten länger. Dadurch verbringen die Schüler viel mehr Zeit in der Schule als wir.
Während der Zeit, die wir im Unterricht verbracht haben, ist uns aufgefallen, dass es so gut wie keine mündliche Beteiligung der Schüler gibt. Wenn sie etwas zu sagen haben, dann rufen sie es oft einfach in den Raum herein. Die Entscheidung, ob es mündliche Noten gibt, liegt in der Hand der Lehrer. Häufig gibt es nur eine mündliche Abschlussprüfung am Ende jedes Trimesters.
Die Schüler werden statt mit den Noten 1-6 oder den Punkten 0-15 mit den Werten 0-20 bewertet. Eine Gesamtnote erhalten sie dreimal im Jahr, am Ende des Trimesters.
Auch wenn es scheint, dass die Schüler im laufenden Unterricht nicht so sehr gefordert werden wie wir in Deutschland, sind wir froh, dass wir in eine deutsche Schule gehen, da wir aufgrund unseres Systems viel mehr Freizeit haben.

Julia Schaller, Linda-Iniki Fabian, Julia Voss, Carina Krane und Julia Osterland


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: