Skireise 2012

Spontane Ideen scheinen noch immer die besten zu sein! So war das Projekt “Skireise 2012” am WoBo längst nicht von langer Hand geplant. Dennoch sind sich alle Beteiligten einig: die Gemeinschaftsfahrt vom PK-Ski, vom Sportprofil des 12. Jahrgangs und von Sportlern des 11. Jahrgangs war ein voller Erfolg. Nun sollt ihr erfahren, warum es sich gelohnt hat, eine Woche in den Bergen statt auf der Schulbank zu verbringen.

Die Gruppe der glücklichen Teilnehmer umschloss 43 Sportbegeisterte, einschließlich den Lehrern Fuchs, Von Holten, Peters und Quoos. Vom 23. bis zum 27. Februar erkundeten wir das Skigebiet Obertauern in Österreich. Unter uns waren sowohl Ski- als auch Snowboard-Fahrer jeder Könnensstufe. Eine vielfältige Gruppe von Leuten, die sich großteils erst zum Anlass dieser Reise kennenlernten. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Zusammensetzung?

Teil-Gruppenfoto: alle haben wir leider nicht zusammen bekommen
Teil-Gruppenfoto: alle haben wir leider nicht zusammen bekommen

Nachdem das Projektkurs-Angebot des jetzigen 13. Jahrgangs relativ ungleichmäßig nachgefragt wurde, sodass die Kurse “Marathon” und “Literatur” leider unterbesetzt blieben, wurde auf die spontane Initiative von Frau Peters hin eine neue sportliche Alternative aufgestellt: der PK-Ski. Dieser sollte ein dreiviertel Jahr später eine Skireise unternehmen. Doch Skifahren ist teuer, für die 12 Personen aus dem 13. Jahrgang, die sich für den PK meldeten, wären die Kosten nicht zu tragen gewesen. Es waren also mehr Leute gesucht und es bot sich eine Kooperation mit dem Sport-Profil des 12. Jahrgangs an. Dort fand die Idee sofort Anklang; damit die Gruppe wirklich groß genug wurde, fehlte nur noch ein Teil des Sportprofils aus dem 11. Jahrgang. Schließlich waren an der Gemeinschaftsfahrt gleich drei Jahrgangsstufen beteiligt – Premiere!

Gutes Wetter? - Check!
Gutes Wetter? – Check!

Am Abend des 22. Februar war es soweit, ab in die Berge sollte es gehen – mit dem Bus. Etwa 13 Stunden dauerte die Fahrt, genug Zeit um zumindest ein paar der Namen in Erfahrung zu bringen, zu den Gesichtern, die man sonst nur vom flüchtigen Sehen auf dem Schulhof kannte. In Mauterndorf, dem Dorf vor Obertauern in dem sich unsere Gaststätte befand, kamen wir gegen Mittag an.
Obwohl der Tagesplan lediglich noch das Beziehen der Zimmer sowie das gemeinsame Abendessen vorsah, bot sich nach der Ankunft spontan die Möglichkeit, doch schon auch am Montag Ski zu fahren. Ein kleiner Hang in direkter Nähe zur Unterkunft brachte vor allem den Anfängern der Gruppe den idealen Einstieg. Auch der Rest durfte sich über ein wenig außerplanmäßige Extrazeit auf der Piste freuen.
Zurück in der Gaststätte fühlten wir uns gut aufgehoben. Die Zimmer boten trotz teilweise 10er-Besetzung genügend Platz für alle und auch die Hygiene stimmte. Beim Essen im Gemeinschaftsraum blieben wir ungestört und auch das Essen selbst war erstaunlich deliziös. Die Abende konnten ebenfalls ungestört z.B. mit Billard oder Tischtennis verbracht werden, sonst auf den Zimmern oder auch in einem gesonderten “Clubraum”. Note: “Sehr gut”.

Aller Anfang ist schwer: die Anfänger am Montag
Aller Anfang ist schwer: die Anfänger am Montag

Mit dem Skifahren und Snowboarding ging es dann am Dienstag so richtig los. Der Bus, der unsere Reise begleitete, brachte uns innerhalb von weniger als einer halben Stunde zu den Skipisten Obertauerns. Es schien niemanden zu stören, dass dies früh morgens geschah, so dass wir alle gegen 7.00 Uhr aufstehen mussten. Immerhin ging es um wertvolle Zeit auf den Hängen.
Aufgeteilt nach Erfahrungsstand und Anzahl der Bretter unter den Schuhen ging es in sieben Gruppen auf die Pisten. Den Vormittag über unterrichteten die Lehrer in den Gruppen die Grundlagen und Feinheiten des Skisports. Die Herren Lingthaler und Franke aus dem 13. Jahrgang sammelten Extrapunkte, indem sie ebenfalls jeweils eine Gruppe betreuten (die Schüler des PK wurden für ihre Leistungen benotet). Auch Felix Albrecht aus dem 12. Jahrgang übernahm eine Gruppe. Sie alle gestalteten das Fahren in den Gruppen angenehm frei. Niemand sollte sich darüber beklagen, von “unnötigen” Regeln eingeschränkt zu werden. Ganz im Sinne der Sportlichkeit war es für alle selbstverständlich, sich in seine Gruppe einzufügen, sodass die Lehrer keine Notwendigkeit sahen, solche Regeln einzuführen. Vielleicht war dies ja sogar der Hauptgrund für den großen sportlichen Erfolg der Reise…

Wer hat Lust auf Skifahren?
Wer hat Lust auf Skifahren?

Gegen Mittag trafen wir uns alle auf einer der Hütten zum gemeinsamen Mittagessen. Von hier aus zog am Nachmittag jeder auf eigene Tour los – naja, in mindestens 3er Gruppen, aber ohne Beaufsichtigung. So konnten wir auch zusammen mit Leuten aus den anderen Gruppen fahren. Mehr Freiheit ging dann wohl nicht, die Lehrer waren sich auch nicht ganz sicher, ob dies noch im Sinne einer Schulveranstaltung läge. Doch im Endeffekt tat es unserer sportlichen Entwicklung keinerlei Abstriche. An dieser Stelle gab es gar ein Lob seitens der Lehrer an uns Schüler für die herausragende Sportlichkeit der gesamten Gruppe. Dieser so reibungslose Ablauf der Dinge, möchte ich betonen, war außergewöhnlich: lag es an den gemischten Jahrgängen, dass das klassische “Schüler vereinigt gegen die Lehrer”-Szenario nicht eintrat?

Unser Ski-Alltag sah also folgender Maßen aus: morgens Gruppenphase, mittags gemeinsames Essen, nachmittags freies Fahren. Täglich waren wir ca. sechs Stunden auf der Piste. Alle hatten eine Menge Spaß und konnten sich sportlich weiterentwickeln; teilweise fuhren die Anfänger vom ersten Tag am letzten Tag schon auf den schwarzen Pisten. Das Wetter war dazu fast ausnahmslos grandios. Nervenden Schneefall hatten wir nur vereinzelt zu beklagen. Erfreulicher Weise blieben auch die Verletzungen zunächst aus, Glück im Unglück hatte dann Jan Engler aus dem 11. Jahrgang: seinen ärgerlichen Schlüsselbeinbruch zog er sich erst auf der allerletzten Abfahrt zu.

Im Rückblick hätte die Reise sportlich gesehen kaum besser verlaufen können. Kleinigkeiten fallen natürlich immer negativ aus, aber diese sind der Rede hier kaum wert. Spaß, Leistung und Disziplin harmonierten und dominierten damit das Sporterlebnis. Mehr kann man von einer Skifahrt nicht erwarten!

Wir hatten unseren Spaß!
Wir hatten unseren Spaß!

Neben dem Skifahren waren natürlich noch vier lange Abende zu füllen. Grundsätzlich verbrachten wir diese in der Gaststätte: die einen trafen sich im “Clubraum”, die anderen auf den Zimmern oder auch am Billardtisch. In Gemeinschaft fand jeder etwas zu tun.
Damit wir auch einmal etwas alle gemeinsam machten, hatten im Rahmen des PK Katrin Gerhold und Kathi Hintelmann die Aufgabe, einen der Abende für die gesamte Gruppe zu gestalten. Etwa zwei Stunden lang unterhielten sie uns mit Spielen wie “Werwolf” und “Nobody’s perfect”. Während jeder die Spiele aus den Klassenräumen kennt, war es doch eine neuartige Erfahrung, sie in einer so großen Gruppe zu spielen.

Weiterhin standen zwei abendliche Events an. Nummer eins: „Eisstockschießen“ – eine dem Curling ähnliche Sportart mit Zielen, die mit einem „Eisstock“ zu treffen sind. Ein Teil der Gruppe begab sich auf einen mysteriösen Hinterhof in Nähe der Gaststätte, um sich dort mit den örtlichen Amateuren zu messen. Tatsächlich gelang es uns Bronze für die Damen (Lena Engler) und Gold für die Herren (Lewin Strauß) im Namen Halstenbeks zu gewinnen, auch wenn viele Versuche, die Ziele zu treffen, kläglich scheiterten.
Event Nummer zwei war eine nächtliche Ski-Show. Unterhalten hat uns der örtliche Skiverein mit künstlerischen Fahreinlagen und einer Lasershow. Mehr als 100 Gäste lockte die sympathische, wenn auch nicht sehr professionelle Veranstaltung. Pluspunkt: wir bekamen Gelegenheit zum einstündigen Nachtskifahren.
Beide Events waren nicht unbedingt spektakulär. Doch sie erfüllten ihren Zweck: sie brachten uns zusammen, unterhielten uns und irgendwie hatte dabei auch jeder seinen Spaß. Sie waren Teil der entspannten Atmosphäre, auch deshalb, weil niemand gezwungen wurde, an ihnen teilzunehmen.

Insgesamt gestaltete sich neben dem Sportlichen auch das Miteinander über die Woche hinweg sehr positiv. Dabei würde ich nicht behaupten, dass wir alle zu einer einzigen, großen Gruppe zusammengeschweißt wurden. Wir befanden uns schlicht in einer großen Gruppe voller neuer und alter Bekanntschaften. Jeder begegnete jedem stets sehr freundlich und respektvoll, keiner wurde ausgegrenzt. So macht Gemeinschaft Spaß!

Gesittetes Beisammensein im Clubraum
Gesittetes Beisammensein im Clubraum

Alles in allem werdet ihr wenig finden, das es an der Skireise 2012 des WoBo’s zu bemängeln gäbe. Das Projekt war sowohl in sportlicher als aus auch in gemeinschaftlicher Hinsicht ein voller Erfolg. Es war geprägt von einer äußerst lockeren Atmosphäre bei höchstem sportlichen Niveau. Nicht nur weil wir für fünf Tage dem regulären Schulunterricht entkamen, bereut keiner von uns, an diesem bislang einmaligem Projekt teilgenommen zu haben. Doch leider werden die PKs für die folgenden Jahrgänge wieder abgeschafft. Das heißt, jetzt liegt es an euch: macht das Erfolgskonzept der jahrgangsübergreifenden Skifahrt zur langlebigen Tradition an eurem WoBo!

von Lewin Strauß, 13. Jg


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